Das MacBook Air als CAD-Workstation? Ein Praxistest. [Teil IV: Hardware & Fazit]
20. 4. 2023

Dino Sedić

Neptun Apple Hardware Education Technology


Zwei Architektur-Studis stellen sich der Aufgabe: Sie ersetzen ihre alten MacBook Pro für einen Monat mit dem MacBook Air (M2). In unserer Praxistest-Serie erfährt ihr, wie das Air bei leistungshungrigen Anwendungen wie CAD und Rendering im Studienalltag abschneidet. In Teil I haben wir die Studis und ihre Hardware vorgestellt. In Teil II ging es um die Software-Performance des Air in verschiedenen Anwendungsbereichen und in Teil III um den Rendertest. Im letzten Teil unserer Reihe bewerten beide Studis die Hardware des Air und beantworten in ihrem Fazit die Frage, ob sich ein MacBook Air mit M2-Chip fürs Architekturstudium eignet.

Reminder: Das sind die Specs der Geräte


Specs
Andreas
MacBook Pro
(Intel, Late 2019)
MacBook Air
(M2, 2022)
CPU 2,3 GHz 8‑Core Intel Core i9
(Turbo Boost bis zu 4,8 GHz)
Apple M2 Chip
(8-Core)
GPU AMD Radeon Pro 5500M
(4 GB GDDR6)
Apple M2
(10 Core GPU)
RAM 16 GB 24 GB
SSD 1 TB 512 GB
Specs
Roman
MacBook Pro
(Intel, Late 2019)
MacBook Air
(M2, 2022)
CPU 2,3 GHz 8‑Core Intel Core i9
(Turbo Boost bis zu 4,8 GHz)
Apple M2 Chip
(8-Core)
GPU AMD Radeon Pro Vega 16
(4 GB HBM2)
Apple M2
(10 Core GPU)
RAM 32 GB 24 GB
SSD 512 GB 512 GB

Hardware-Erfahrungen


Unser erster Tester, Andreas, war beeindruckt von der Akkulaufzeit. Auch bei hoher Bildschirmhelligkeit und Videokonsum hielt der Akku des Airs eine ganze Weile durch. Mit der Bildschirmqualität war er sehr zufrieden. Das 13.6‘‘ Liquid Retina Display empfand er dank der Leuchtleistung von 500 Nits als angenehm und aufgrund des grossen Farbraums (P3) als kontrastreich. Die Kühlung des Air ist rein passiv. Dadurch wurde das Gehäuse für Andreas bei anspruchsvollen Workloads spürbar warm. Er befürchtet, dass die passive Kühlung besonders in der heissen Sommerzeit ein Problem werden könnte.

Die Verarbeitung des Air, welches mit dem M2-Prozessor ein Re-Design erhalten hat, war für Andreas gut entworfen und detailliert. Dank der kompakten Grösse, die etwa einem A4-Blatt entspricht und dem spürbar geringen Gewicht von 1,24 kg konnte er das Air problemlos überallhin mitnehmen. Bei den Anschlüssen gefällt Andreas, dass nebst den zwei Thunderbolt 4 Ports auch wieder Magsafe als Ladeverbindung dient. Dadurch konnte er beispielsweise gleichzeitig einen externen Monitor und eine Festplatte verbinden und das Gerät via Magsafe laden.

Andreas ist kein Fan der Touchbar, auf seinem 2019er MBP und freut sich, dass beim M2-Air phyisische Buttons vorzufinden. Tastatur und Trackpad auf dem Air gefallen ihm, sind aber spürbar enger gesetzt als dies beim grossen 16‘‘ Pro der Fall ist. Die 1080p-Kamera des Air ist deutlich schärfer als beim alten Pro, welche nur mit 720p auflöst. Andreas fand die Bildqualität auch in dunklen Umgebungen zufriedenstellend. Die Audioqualität der Lautsprecher beim Air hat ihn allerdings enttäuscht. Für ihn klangen die Speaker beim Air „extrem flach“, da praktisch kein Bass vorhanden ist. Darum nutzte er hier lieber externe Kopfhörer per Klinke oder Bluetooth.


Fazit Andreas: Das MBA hat mit dem neuen Chip und 24 GB RAM eine sehr gute Leistung, auch Akku, Kamera, Design, Gewicht und Bildschirm überzeugen. Aufgrund des minimalen Designs ist die Tastatur und das Trackpad für mich jedoch etwa zu nahe beieinander. Die Audioqualität ist miserabel, da es für gute Lautsprecher mit Bass doch einigen Platz brauchen würde.“


Für unseren zweiten Tester, Roman, waren viele Punkte ähnlich. Die Akkulaufzeit, welche der M2-Chip ermöglicht und das farbentreue Liquid Retina Display konnten auch ihn begeistern. Die rein passive Kühlung wurde erneut als Minuspunkt empfunden, da diese in Romans Augen bei länger andauernden Workloads ein Problem sein könnte.

Verabeitung, Grösse und Gewicht waren für ihn beim Air hingegen ein Pluspunkt. Auch mit Tastatur und Trackpad war er sehr zufrieden. Die Audioqualität hat ihn weniger gestört als Andreas, dafür empfand er die Kamera des Air aber als ungenügend.


Fazit Roman: 1A-Notebook. Für einfache CAD Arbeiten, Bildbearbeitung und Grafik brauchbar.“


 

Schlussfazit der Tester



Schlussfazit Andreas:Der Vergleich mit meinem MacBook Pro (Late 2019, Intel i9) ist etwas unfair, da die 4 Jahre neuere Technik in jedem Fall gewinnen wird. Nichtsdestotrotz hat das getestete MacBook Air in sämtlichen Tests herausragend abgeschnitten. Daher stellt sich eine Frage, die im Architekturstudium vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen war: ein neues MBA oder MBP? Grundsätzlich war bei einfacheren Tasks der Unterschied [zum i9 MBP] eher klein. Etwa bei Office-Software oder in der Bildbearbeitung. Bei Aufgaben, die eine grosse Rechenleistung benötigen, wie beim Aufbau von 3D-Projekten auf CAD oder Rendering wird der Vorsprung des MBA um einiges grösser und es lässt sich viel Zeit einsparen.“


Andreas empfiehlt das MacBook Air (M2) anderen Architektur-Studierenden trotz seiner positiven Erfahrungen im Praxistest nur mit Vorbehalt. So liegen für ihn die grossen Vorteile des Air in der grossartigen Transportierbarkeit durch das leichte Gewicht und den kompakten Formfaktor. Die Leistung, die man in diesem schmalen Paket bekommt, ist seiner Meinung wirklich herausragend. Jedoch denkt er, dass die meisten Studis, welche von einem älteren MacBook auf ein neues MacBook umsatteln möchten, mit einem der jetzigen MacBook Pro-Modelle zufriedener sein werden. Im Architekturstudium sind ein grösserer Bildschirm und die verbesserte Renderleistung der Pro-Modelle von Vorteil. Wer jedoch das Rendern komplizierter Modelle auslagern kann und sowieso immer mit externem Monitor arbeitet, ist laut Andreas mit dem Air gut beraten. Auch lohnt sich das Gerät für jene Studis, die viel reisen oder unterwegs arbeiten möchten.


Schlussfazit Roman: „In den meisten Anwendungen ist das M2 Air absolut ausreichend. Jedoch gibt es einige wichtige Programme (QGIS / Archicad), die auf dem kleinen Gerät nicht zuverlässig genug arbeiten. Somit ist es schwierig das Air zu empfehlen.“


Roman kann das Air nur jenen Studis weiterempfehlen, die sich auf leichte 2D-Grafikarbeiten begrenzen. Seiner Meinung kann das Air mit Grafik- und RAM-Upgrade sich, was Preis-Leistung angeht, nicht mit dem neuen MacBook Pro 14 mit dem M2 Pro Chip messen. Das Fehlen einer aktiven Kühlung und einer dedizierten Grafikkarte sind für ihn grosse Minuspunkte. Zudem machen für Roman die derzeitigen Stabilitätsprobleme in Archicad 26 (nativ) und der Geographie-Software QGIS (Rosetta 2), welche über Rosetta läuft, das Air zu unzuverlässig, um es anderen Architekturstudis empfehlen zu können.

Schlussfazit: Das MacBook Air (M2) fürs Architekturstudium?


In unserer Blog-Serie haben zwei Architekturstudenten der ETH Zürich ihre alten MacBook Pros (Late 2019, Intel i9) durch ein neues MacBook Air mit Apples M2-Prozessor ersetzt. In den vorherigen Teilen haben sie die Software-Performance und die Renderleistung des Air geprüft und mit ihrem Pro verglichen. Im vierten und letzten Teil haben Andreas und Roman die Hardware unter die Lupe genommen und ihr finales Fazit zum Air gegeben.

Die Tester waren beeindruckt von der Akkulaufzeit, der Bildschirmqualität und der Verarbeitung des Airs, bemängelten jedoch beide die rein passive Kühlung. Andreas empfiehlt das Gerät unter Vorbehalt jenen Studis, die maximale Transportierbarkeit wollen und besonders komplizierte Render auslagern können. Roman kann das Air im Architekturstudium hingegen nicht wirklich empfehlen. In Sachen Preis-Leistung sei man hier mit Einsteiger MacBook Pro 14 Chip beraten. Gleichzeitig waren für ihn die Stabilitätsprobleme in gewissen Applikation zu gross (QGIS / Archicad) zu gross, um ein Gerät mit Apple Silicon Chip wirklich empfehlen zu können.

Wir von Projekt Neptun waren von der Leistung des M2-Airs auf jeden Fall überrascht. Es liegen zwar mehrere Generationen zwischen dem MBP 16 mit i9-Chip und dem Air, dennoch ist es beeindruckend, dass das Air mit dem heutigen „Einsteiger“-Prozessor von Apple den besten Apples besten Laptop-Prozessor von vor 4 Jahren haushoch überlegen war. Und, wie auch beide Studis bemerkt haben, tat das Air dies mit viel weniger Akkuverbrauch! Dennoch verstehen wir auch die Negativpunkte, die von den beiden Testern aufgebracht wurden. Das Air mit unseren Upgrade-Spezifikation ist preislich sehr nah am jetzigen MacBook Pro 14 dran. Dieses bietet für einen vergleichsweise ähnlichen Preis ein gutes Stück mehr Leistung, mehr Anschlüsse, einen grössere Bildschirm und eine aktive Kühlung. Daher lässt sich das Air nur jenen Architekturstudenten empfehlen, die bei ihrem Gerät maximale Portabilität benötigen. Aufgrund des nur 13‘‘ grossen Bildschirm des Airs, empfiehlt es sich für grössere CAD-Arbeiten einen externen Monitor zu nutzen.

Das einer der beiden Tester Stabilitätsprobleme mit dem Apple Silicon Chip hatte, zeigt auch, wie wichtig es ist, sich über die Software zu informieren, welche man im Studium benötigt. Wir hoffen, dass die Probleme, welche Roman beobachten konnte, in zukünftigen Updates adressiert werden.

Das war unser Praxistest des MacBook Air mit M2-Chip im Architekturstudium! Wir möchten uns nochmal herzlich bei unseren beiden Testern, Andreas und Roman, für ihre Arbeit bedanken. Hoffentlich konntet ihr auch etwas aus dieser Serie für euch mitnehmen!

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