Das MacBook Air als CAD-Workstation? Ein Praxistest. [Teil II: Software]

Zwei Architektur-Studis stellen sich der Aufgabe: Sie ersetzen ihre alten MacBook Pro für einen Monat mit dem MacBook Air (M2). In unserer Praxistest-Serie erfährt ihr, wie das Air bei leistungshungrigen Anwendungen wie CAD und Rendering im Studienalltag abschneidet. Nach unserer Einführung in Teil I geht es jetzt ans Eingemachte! Beide Studis haben die Software-Performance des M2-Air getestet und mit ihren alten Intel i9 MacBook Pro verglichen. Erfahre, wie sich das MBA in den Anwendungsbereichen CAD, Grafik und Office geschlagen hat.

Performance-Test CAD (CAD Vectorworks / Archicad)

Beide Tester haben das CAD-Programm Vectorworks getestet. Roman hat zusätzlich Archicad auf dem Air ausprobiert und konnte hier ein besorgniserregendes Resultat verzeichnen.

Unser erster Tester Andreas war positiv überrascht von der Leistung des Air. So startete sein CAD-Programm, Vectorworks, gefühlt zweieinhalb Mal so schnell wie auf seinem alten Gerät. Auch das Öffnen von Dateien war etwa doppelt so schnell. Auch die 2D- und 3D- Navigation im Programm selbst war für ihn rascher und genauer. Beim Rein- und Rauszoomen war alles flüssig und er stellte, im Gegensatz zu seinem MBP, keine Ruckler mehr fest. Abstürze mit dem Air konnte er auch keine verzeichnen, während dies bei seinem Pro öfters vorgefallen war. Er empfand die Performance beim Air insgesamt als deutlich besser. Als einzigen Negativpunkt nannte Andreas die Bildschirmgrösse des MBA. Mit 13 Zoll bietet dieses wesentlich weniger Platz als das 16-Zoll Pro. Wenn man sämtliche Werkzeuge einblendet, ist die Arbeitsfläche beim Air für ihn zu klein. Daher empfiehlt der die Nutzung eines externen Monitors für CAD-Arbeiten.

Fazit Andreas: „Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der CAD-Arbeit auf dem Air. Die Leistung ist definitiv viel besser als bei meinem älteren MacBook [Pro]. Der kleinere Bildschirm ist allerdings etwas mühevoll. Die Werkzeuge und Leisten sind unverzichtbar und somit bleibt wenig Platz für das Arbeitsfenster. Ein Second-Screen würde sich lohnen.“

Roman testete das M2-Air ebenfalls mit Vectorworks. Für ihn war die Performance vergleichbar mit seinem alten MacBook Pro 16. Sowohl das Aufstarten wie auch das Öffnen von Dateien haben sich etwa gleich schnell angefühlt. Auch die 2D- und 3D-Navigation im Programm war für ihn gewohnt flüssig. Die Performance-Unterschiede zu Andreas lassen sich eventuell dadurch erklären, dass das alte Gerät von Roman mit 32 GB Arbeitsspeicher ausgestattet ist. Roman war positiv überrascht, dass der Akku trotz gleicher Performance viel länger hielt. Er warnt aber davor, dass der 13-Zoll Bildschirm des Air einigen zu klein sein könnte.

Roman versuchte sich auch einem alternativen CAD-Programm: Archicad. Hier hatte er allerdings Probleme beim veröffentlichen von Projekten. So fror das Programm beim MacBook Air jedes Mal ein. Dieses Resultat überrascht. Denn Archicad Version 26 ist seit neustem als native App für Apple Silicon Chips verfügbar. Möglicherweise wurde der Bug bereits behoben.  Dies konnten wir im Rahmen unseres Tests aber nicht nachprüfen.

Fazit Roman: „Bei Vectorworks sind mir in der Performance keine Unterschiede aufgefallen. Der Akku hält aber viel länger! Wenn das kleinere Display nicht stört, eine absolute Empfehlung."

Performance-Test Grafiksoftware (Adobe Photoshop / InDesign)

Beide Tester die Programme Adobe Photoshop und InDesign mit dem MacBook Air getestet.

Hier konnte Andreas nur Positives verzeichnen, was die Leistung angeht. So starteten beide Programme deutlich schneller als beim Pro und auch beim Laden von grösseren Dateien gab es keine Probleme. Die Performance war durchgehend flüssig. Lediglich der kleine Bildschirm des Airs war auch bei diesem Test ein Minuspunkt für Andreas.

Fazit Andreas: „Insgesamt eine gute Leistung. Alles funktioniert besser und mit weniger Problemen. Einzig der kleinere Bildschirm ist ein Minuspunkt, was durch die bessere Auflösung und die besseren Kontrastverhältnisse wieder etwas ausgeglichen wird.

Roman konnte in beiden Programmen sehr ähnliche Resultate verzeichnen. Die Leistung im Vergleich zum Intel MBP war etwas schneller und auch der Akkuverbrauch deutlich niedriger.

Fazit Roman: „Marginal schneller als beim i9 Macbook Pro. Der Akku hält aber immens länger!“

Performance-Test Office-Anwendungen (Word / Pages)

Für unseren Office-Test haben die beiden Studis zu ihrem bevorzugten Textverarbeitungsprogrammen gegriffen: Microsoft Word und Apple Pages.

Andreas empfand das Navigieren im Programm spürbar schneller. So konnte besonders bei einer grossen Datei von 500 MB feststellen, dass die einzelnen Seiten auf dem MacBook Air schneller laden.

Fazit Andreas: „Der Unterschied ist eher klein, da es sich hierbei um Aufgaben handelt, die wenig Leistung benötigen. Bei grösseren Dateien mit Bildern lädt das MBA die neuen Seiten rascher. Der kleiner Bildschirm ist unvorteilhaft. Etwaige Bilder profitieren jedoch vom höheren Kontrast.

Romans Test mit Word zeigte keine wirklichen Unterschiede. Das Programm läuft sowohl auf dem Air wie auch dem Pro durchgehen flüssig für ihn.

Fazit Roman: „Problemlos!“

Fazit Software-Performance und ein Ausblick auf Teil III (Rendertest)

Die CAD-Perfomance in Vectorworks war für Andreas und Roman eine Überraschung. So hatte der M2-Chip des Air hier die Nase vorn und übertrumpfte den Intel i9 Prozessor des MacBook Pro 16! Leider sah es für Roman bei Archicad anders aus. In der App kam es zu einem schwerwiegenden Bug: Beim Veröffentlichen fror das Programm jedes Mal ein! Möglicherweise ist der Bug in der Version Archicad 26 mit nativer Apple-Silicon-Unterstützung mittlerweile behoben. Dies konnten wir aber leider nicht prüfen.

Bei den Grafikprogrammen Photoshop und InDesign war das Air für Roman gleichauf mit Pro; für Andreas sogar schneller. In den Textverarbeitungsprogrammen Word und Pages waren die Unterschiede nur marginal. Die Apps brauchen nicht viel Leistung, daher liefen sie auf beiden Geräten einwandfrei.

Die genauen Specs der Testgeräte kannst du in Teil I nachschauen.

Im nächsten Teil werden die beiden beiden Architekturstudenten das M2 MacBook Air im Rendertest gegen das Intel i9 MacBook Pro (2019) antreten lassen. Es wird spannend!

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Disclaimer: Dieser Test wurde durch die Unterstützung unseres Vertriebspartners DQ Solutions ermöglicht.